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WAS SIND EIGENTLICH BALKONKRAFTWERKE?

BALKONKRAFTWERKE

Unter dem Begriff Balkonkraftwerk versteht man eine kleine Photovoltaikanlage (= bis 800 Watt Peak/Wp bzw. 0,8 Kilowatt Peak/kWp), die auf einem Balkon oder auch auf einer Terrasse installiert werden kann und für den Eigengebrauch konzipiert ist.

Aufgrund der oben genannten Maximalleistung werden Balkonkraftwerke auch oft als “Mini-PV-Anlagen” bezeichnet. Sie sind die optimale Lösung für alle, die über kein eigenes Dach, aber über einen Balkon, eine Terrasse, einen Garten, ein Carport, einen Zaun oder eine Hauswand verfügen, denn sie können super einfach über das Geländer gehängt oder am Boden abgestellt werden. 

SO FUNKTIONIERT DIE
MINI-PV-ANLAGE FÜR DEN BALKON

An sich funktioniert ein Balkonkraftwerk gleich, wie eine große Photovoltaikanlage, zumindest, was das Umwandeln von Sonnenenergie in elektrische Energie betrifft. Das auf die einzelnen Solarmodule, die aus Photovoltaikzellen bestehen, auftreffende Sonnenlicht setzt Elektronen in Bewegung, was wiederum zur Produktion von Gleichstrom führt.

Dieser Gleichstrom wird dann von einem sogenannten Wechselrichter, der mit den Panelen verbunden ist, in den haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt. Die produzierte Energie wird dann über ein Verbindungskabel zwischen Wechselrichter und der eigenen Steckdose direkt in das eigene Hausnetz eingespeist und kann für den Betrieb von elektrischen Geräten verwendet werden.

Wenn mehr Strom produziert wird, als der Haushalt gerade benötigt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, die überschüssige Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, oder der überschüssige Strom kann für später, wenn wieder Bedarf besteht, gespeichert werden.

Wie das Speichern der elektrischen Energie funktioniert und welche Möglichkeiten hierbei bestehen, erfährst du im Kapitel “Balkonkraftwerk mit Speicher”.

DIESE VORTEILE UND NACHTEILE
HAT EIN BALKONKRAFTWERK

Ein Balkonkraftwerk hat neben der Tatsache, dass Energie gespart und somit die Umwelt geschont wird, den Vorteil, dass auch Leute, die wenig Platz oder kein eigenes Dach zur Verfügung haben, ihre eigene Solarenergie erzeugen können. Es sind keine besonderen baulichen Veränderungen oder Genehmigungen erforderlich und sie können schnell und einfach installiert werden. Die Nachteile halten sich bei einem Balkonkraftwerk wirklich in Grenzen. Natürlich kann man die begrenzte Leistung, die Abhängigkeit der Energieproduktion vom Wetter und die Anschaffungskosten bzw. die Amortisationszeit als Nachteile benennen, in Relation zu den Vorteilen sind diese jedoch eigentlich fast nicht erwähnenswert.
BALKON
KRAFTWERK

Vorteile

  • Wenig Bürokratie
  • Plug-and-Play
  • Kein Installateur notwendig
  • Flexible Montageorte
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DAS MUSST DU VOR DEM KAUF BEACHTEN

  1. Größe und Leistung:
    Aufgrund der unterschiedlichen Größen von Balkonkraftwerken und dementsprechend unterschiedlich großen Leistungen, sollte man sich vor dem Kauf überlegen, wie hoch der eigene Strombedarf ist und sich vor allem auch an Balkon oder Terrasse bzw. dem Installationsort an der Größe orientieren.
  2. Installation:
    Bedenke, dass dein Balkonkraftwerk vor allem sicher und ordnungsgemäß angebracht werden muss. Wenn du dir unsicher bist, ob das bei dir auf deinem Balkon oder deiner Terrasse möglich ist, wende dich an eine Fachfrau oder einen Fachmann. Grundsätzlich können die Mini-PV-Anlagen aber ganz einfach ohne die Hilfe einer Fachkraft installiert werden.
  3. Anmeldung:
    Balkonkraftwerke müssen in Österreich und Deutschland dem Netzbetreiber lediglich gemeldet werden. Hierfür bieten die meisten Netzbetreiber bereits eigene Formulare auf ihren Webseiten an, grundsätzlich reicht aber eine einfache E-Mail. Wichtig ist, dass es noch vor der ersten Inbetriebnahme dem Netzbetreiber gemeldet wird.
  4. Vergütung:
    Da die mögliche Einspeisemenge in das öffentliche Netz mit den Mini-PV-Anlagen relativ gering ist, zahlt es sich in den meisten Fällen nicht aus, sie zur Einspeisevergütung anzumelden. Hier wird dann auch der bürokratische Aufwand zur Anmeldung um einiges höher.
  5. Ausrichtung:
    Um optimal Sonnenstrom produzieren zu können, musst du sicherstellen, dass dein Balkonkraftwerk in Richtung der Sonne ausgerichtet ist und kein Schatten auf das Panel fällt. Falls dein Panel teilweise im Schatten liegt, verringert dies die Stromproduktion. Wenn du keine geeignete Stelle hast, an der genug Sonne über den Tag verteilt auftritt, dann solltest du dir die Investition noch einmal gut überlegen. Idealerweise richtest du deine Anlage in Richtung Süden aus, aber auch wenn das nicht möglich ist, sind die Einbußen bei suboptimaler Ausrichtung gering.
  6. Montage:
    Bei der Montage ist es wichtig, dass du auf die Statik der Montagematerialien achtest und dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche geboten wird. Achte daher auf Zertifizierungen und Prüfsiegel bei der Auswahl deines Montagezubehörs.
  7. Blitzschutz:
    Überlege vor dem Kauf, ob du dir nicht auch für den Schutz vor Überspannung einen sogenannten “inneren Blitzschutz” zulegen möchtest. Dazu findest du weiter unten im Kapitel “Balkonkraftwerk und Blitzschutz” weitere Informationen. Generell ist ein gesonderter Blitzschutz allerdings nicht notwendig.
  8. Kosten:
    Berücksichtige auf jeden Fall alle Kosten wie Kaufpreis, Installationskosten, Wartungskosten und Einspeisevergütung (falls vorhanden) und vergleiche diese mit den erwarteten Einsparungen und Erträgen, um die Rentabilität der Balkonkraftwerk-Investition zu bewerten.

BALKONKRAFTWERK -
DIESE KOSTEN ERWARTEN DICH

Im Durchschnitt kostet ein Balkonkraftwerk in der Anschaffung mit allem Drum und Dran zwischen 500 und 1000 Euro, wobei die Kosten natürlich nach oben hin offen sind. Die tatsächlichen Kosten für ein Balkonkraftwerk können aber stark variieren.

Neben den offensichtlichen Einflussfaktoren, wie beispielsweise Anbieter, Leistung, Qualität oder Modulanzahl, gibt es auch immer wieder auf Landes-, Bundes- oder Gemeindeebene Förderungen für die Beschaffung oder Erweiterung von Photovoltaikanlagen, die die Summe der Ausgaben deutlich mindern können. Sich vor dem Kauf eines Balkonkraftwerkes nach Förderungen zu informieren, kann sich also sehr lohnen.

In Deutschland fällt seit dem 1.1.2023 und in Österreich seit dem 1.1.2024 keine MwSt. auf Photovoltaikanlagen und Speicher mehr an. 

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EET
EXPERTENTIPP

Grundsätzlich ist sowohl in Österreich als auch in Deutschland jedenfalls eine Anmeldung deiner Anlage beim örtlichen Netzbetreiber notwendig, auch, wenn kein Strom in das öffentliche Netz eingespeist werden soll. Hier bieten viele Netzbetreiber bereits eigene Onlineformulare auf ihren Webseiten an. Alternativ können die Anlagen aber oft auch über eine E-Mail dem Netzbetreiber gemeldet werden.

WENIG BÜROKRATIE
BEI DER ANMELDUNG

Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks kann je nach Land und Region unterschiedlich bürokratisch sein. Generell gilt jedoch, dass es immer gewisse Formalitäten und Genehmigungen zu beachten gibt, um das rechtmäßig betreiben zu können. Diese Formalitäten halten sich aber meist in Grenzen, oft reicht eine einfache E-Mail an den Netzbetreiber zur Anmeldung der Anlage.

Um die bürokratischen Hürden möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, vor der Installation des Balkonkraftwerks genau zu prüfen, welche Anforderungen erfüllt werden müssen und welche Genehmigungen eingeholt werden müssen. Auch ein professioneller Installateur oder eine Installateurin kann hierbei unterstützen und möglicherweise Formalitäten abnehmen.

SO FUNKTIONIERT DIE MONTAGE

Die Montage von Balkonkraftwerken hängt immer vom Hersteller ab, ist aber im Großteil der Fälle sehr einfach und ähnlich. Es gibt verschiedene Halterungen, die an das Panel geschraubt und dann einfach über beispielsweise das Balkongeländer gehängt werden, oder alternativ einfach am Balkon oder der Terrasse abgestellt werden können. Das Solarpanel wird dann mit dem Wechselrichter verbunden, welcher wiederum dann nur mehr über ein Kabel in die Steckdose gesteckt werden muss und dafür sorgt, dass der produzierte Strom direkt in das eigene Netz fließt und für den Eigenverbrauch genutzt werden kann.

Meist können die Balkonkraftwerke bereits samt Montagematerial gemeinsam gekauft werden, sodass man sich um die Kompatibilität von Anlage und Montagematerial im Normalfall keine Gedanken machen muss. Kauft man Anlage und Montagematerial jedoch einzeln, muss man natürlich die Maße und Montagemöglichkeiten der Anlage beachten. Wichtig ist auch, auf sicherheitstechnische Aspekte zu achten, wie die maximal erlaubte Montagehöhe und statische Zertifizierungen. Je höher ein Balkonkraftwerk montiert werden soll, desto höher sind dort auch die möglichen Windlasten, die auf die Panele einwirken können. Hier empfiehlt sich dann sogar, das Panel nicht in einem Winkel zum Balkon zu montieren, sondern es parallel zum Geländer anzubringen, da dem Wind somit weniger Angriffsfläche geboten wird.

EINFACHE INSTALLATION
MITTELS PLUG-AND-PLAY

Mittlerweile gibt es einige Anbieter, die Balkonkraftwerke im Sortiment haben, die als Plug-and-Play-Lösungen konzipiert sind und somit sehr einfach zu installieren sind. Bei diesen Systemen sind alle benötigten Komponenten wie Solarpanele, Wechselrichter, Verkabelung und Stecker bereits integriert und vorkonfiguriert, sodass die Installation ohne besonderes technisches Know-how durchgeführt werden kann.

In der Regel müssen die Solarmodule einfach auf dem Balkon aufgestellt oder befestigt werden und anschließend per Stecker mit dem Wechselrichter verbunden werden. Der Wechselrichter wiederum wird über ein Stromkabel mit einer Steckdose im Innenbereich verbunden. Sobald das System angeschlossen ist, kann es in Betrieb genommen werden und der selbst erzeugte Strom wird direkt in das eigene Haushaltsnetz eingespeist.

Plug-and-Play-Balkonkraftwerke sind in der Regel auch sehr flexibel einsetzbar und können bei Bedarf leicht wieder demontiert und an einem anderen Ort aufgestellt werden.

Ganz allgemein sind die meisten Balkonkraftwerk-Systeme so konzipiert, dass sie von Privatpersonen einfach installiert werden können. Die Beauftragung einer Fachkraft ist somit nicht notwendig und es müssen keine besonderen Änderungen an der Hausinstallation vorgenommen werden. 

Das Panel wird mit dem Wechselrichter verbunden und dieser dann direkt an der Steckdose angeschlossen. Wenn man möchte, kann dazwischen noch ein Speicher angeschlossen werden. Dazu mehr weiter unten.

SO VIEL KANNST DU
TATSÄCHLICH EINSPAREN

Die Einsparung hängt natürlich davon ab, wie hoch dein Stromverbrauch ist, wie groß deine Stromproduktion ist und wie hoch deine örtlichen Strompreise sind. Als grobe Schätzung kann man sagen, dass ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 1 kWp etwa 800 bis 1000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugen kann, je nach Standort und Ausrichtung der Anlage. Eine Auflistung des durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauchs findest du unten, damit du das einfacher einschätzen kannst.

Ein 600 Watt Balkonkraftwerk, welches nicht im Schatten liegt und mit 30-prozentiger Neigung nach Süden ausgerichtet ist, produziert etwa 570kWh Strom. Bei 800 Watt Solarmodulen und einem Wechselrichter mit 600 Watt sind sogar 750 kWh jährlich möglich. 

FÖRDERUNGEN

FÜR PHOTOVOLTAIKANLAGEN

In unserem Ratgeber zu Förderungen von Photovoltaikanlagen findest du alle wichtigen Informationen und Links, die du zum Thema Förderungen für Balkonkraftwerke brauchst.

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BALKONKRAFTWERKE
MIT SPEICHER

Wenn dein Balkonkraftwerk mehr elektrische Energie produziert, als du gerade benötigst, wird der überschüssige Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist, oder du kannst ihn in einem Speicher zwischenlagern und später, wenn wieder Bedarf besteht, nutzen. Dies ist beispielsweise mit einem PLUG-IN Speicher, wie etwa dem SolMate möglich. Die Panele der Photovoltaikanlage werden mit einem Kabel mit dem Speicher verbunden, wodurch all die überschüssige Energie direkt eingelagert werden kann. Wenn dann im Haushalt wieder Strombedarf besteht, speist der Speicher den zwischengelagerten Strom wieder in das Hausnetz ein. Auf diese Weise geht kein durch die Mini-PV-Anlage produzierter Strom verloren und die Stromkosten können umso stärker gesenkt werden. Wichtig zu beachten ist hierbei jedoch die maximale Speicher-Einspeisung von 800 Watt, unabhängig von der Anzahl an PV-Panelen. 

WORAUF IST BEI EINEM BALKONKRAFTWERK ZU ACHTEN?

  • Kann ich mein Balkonkraftwerk selbst installieren oder benötige ich eine Fachkraft?

    Vor dem Kauf sollte man den eigenen Strombedarf und den Installationsort berücksichtigen, da die Größe und Leistung der Balkonkraftwerke unterschiedlich sind.

  • Muss ich mein Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber anmelden?

    Balkonkraftwerke müssen dem Netzbetreiber lediglich gemeldet werden. Diese Anmeldung beim Netzbetreiber erfolgt meist über ein Formular oder eine einfache E-Mail, bevor es in Betrieb genommen wird.

  • Erhalte ich eine Einspeisevergütung für meinen selbst erzeugten Strom?

    Die Einspeisemenge von Balkonkraftwerken ist in der Regel zu gering für eine Einspeisevergütung, daher ist der bürokratische Aufwand zur Anmeldung meist zu hoch.

  • Wie kann ich sicherstellen, dass mein Balkonkraftwerk genügend Sonnenlicht erhält?

    Idealerweise richtest du dein Balkonkraftwerk Richtung Süden aus, jedoch ist der Ertrag auch bei einer anderen Ausrichtung noch adäquat. Wichtig ist, dass die Panele nicht dauerhaft (teilweise) verschattet sind.

  • Was sollte ich bei der Auswahl des Montagezubehörs beachten?

    Bei der Montage ist auf die Statik und die Zertifizierung des Montagematerials zu achten, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

  • Brauche ich einen gesonderten Blitzschutz für mein Balkonkraftwerk?

    Ein gesonderter Blitzschutz ist für Balkonkraftwerke sowohl aus technischer als auch rechtlicher Sicht nicht notwendig, jedoch kann ein innerer Blitzschutz für den Schutz vor Überspannung sinnvoll sein.

  • Wie sieht es mit den Kosten und der Rentabilität bei einem Balkonkraftwerk aus?

    Die Rentabilität der Balkonkraftwerk-Investition sollte unter Berücksichtigung aller Kosten wie Kaufpreis, Installationskosten, Wartungskosten und Einspeisevergütung bewertet werden.